Dienstag, 16. März 2010

The Hurt Locker


Gehen wir direkt aufs Ganze: "The Hurt Locker" ist einer der besten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe - und ich habe viele gesehen.
Die episodenhafte Geschichte über ein Team des Kampfmittelräumdienstes der US Army im Irak-Krieg entwickelt unglaubliche Spannung.
Das 3-Mann-Team um Staff Sergeant Will James jagt in dem zweistündigen Drama von Einsatzort zu Einsatzort. Mal finden sie einen Kofferraum voller Bomben, mal sind sie umzingelt von Bomben oder sollen einen abtrünnigen Selbstmordattentäter von seinen Sprengsätzen am Körper befreien. Dabei bringt der Draufgänger James (sehr eindringlich gespielt von Jeremy Renner, und zurecht für den Oscar nominiert) das Trio durch seine unvorsichtige Art immer wieder in Gefahr. Er ist der "Droge Krieg", wie zu Anfang des Films in einem Zitat benannt, erlegen und wird freiwillig wieder in den Irak zurückkehren. Die Zünder der erfolgreich entschärften Bomben hebt er wie Trophäen in einer Truhe (engl. "locker") unter dem Bett auf.
In diesem Film passt alles zusammen: die Regie von Kathryn Bigelow, das großartige Drehbuch von Mark Boal, der als Kriegsberichterstatter im Irak selbst den Kampfmittelräumdienst begleitet hat und hier seine Erlebnisse mit Bigelow auf die Leinwand bringt (Lieblingsstelle: Antwort auf die Frage, was die beste Methode sei, Bomben zu entschärfen: James: "...so, dass man nicht getötet wird!"), und die Wackel-Handkamera mit Unschärfen und Reißschwenks von Kameramann Barry Ackroyd.

Fazit: 6 Oscars? Zu wenig. Neue Kriegsfilme müssen in Zukunft wohl nicht mehr an "Apocalypse Now" oder "Platoon" gemessen werden, sondern an "The Hurt Locker"!

10 von 10 Punkten

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