Sonntag, 28. März 2010

JETZT ABER!!!


Sonntag, 21. März 2010

Zumindest kurz, um 17:04 Uhr...


Mittwoch, 17. März 2010

The Hurt Locker - Gegendarstellung der Gegendarstellung

Wie schon in meiner Rezension erwähnt, beginnt der Film mit dem Zitat "Der Rausch des Kampfes wird oft zu einer mächtigen und tödlichen Sucht. Denn Krieg ist eine Droge" ("The rush of battle is a potent and often lethal addiction, for war is a drug.") von Kriegskorrespondent und Journalist der New York Times Chris Hedges. Das Wort "Droge" ist immer ein negativer Begriff und somit wird in "The Hurt Locker" das Zitat bewusst am Anfang des Films eingeblendet. Um dem Zuschauer sofort zu zeigen: ein Teil der US Army ist dieser "Droge" verfallen und kommt nicht von ihr los. Oder, um noch weiter zu gehen: ein Teil der US-amerikanischen Politik und Gesellschaft ist dieser "Droge Krieg" verfallen.
Und hier sehe ich sehrwohl eine Kritik des Films. Es scheint so, als brauche die USA den Krieg. Seit Jahrzehnten tummeln sich ihre Streitkräfte in der gesamten Welt. Zunächst Korea und Vietnam (mit dem bekannten Ausgang) und seit Mitte der 80er Jahre im Nahen Osten (1. und 2. Golfkrieg und eben Irak-Krieg), Afghanistan nicht zu vergessen.
Desweiteren wage ich zu bezweifeln, ob die Darstellung der irakischen Bürger, "die gemäß dem Film durch die Bank terroristische Neigungen haben", wirklich eine Falschdarstellung ist. Natürlich trägt nicht jeder Iraker Terrorpotential in sich, was der Film übrigens auch nicht transportiert. Dennoch sollte man die Erfahrungen von Drehbuchautor Mark Boal akzeptieren, die er während seiner Zeit bei der Begleitung des Kampmittelräumdienstes im Irak gemacht hat. Und die Leute, die die Bombenentschärfungen der Soldaten von Hausdächern beobachten, sind ja nicht die Bevölkerung des Iraks.
Nach vielen anti-amerikanischen und Antikriegs-Reden bei den Oscar-Verleihungen der letzten Jahre und einer großen Kritik an der Außenpolitik und George Bush durch Laudatoren und Preisträger, kann ich mir außerdem nicht vorstellen, dass die Academy einen "Propagandafilm des amerikanischen Militärs" mit 6 Oscars inkl. bester Film auszeichnet.

Dienstag, 16. März 2010

The Hurt Locker - Gegendarstellung



Ok, dann gehen wir wirklich gleich aufs Ganze: "The Hurt Locker" ist der erste Film, bei dem ich vorzeitig den Kinosaal verlassen habe.
Die episodenhafte grauenhafte Geschichte über ein Team des Kampfmittelräumdienstes der US Army im Irak-Krieg entwickelt unglaubliche keinerlei Spannung.


Natürlich klingt die Idee zunächst spannend - Ein dreiköpfiges Team begibt sich in extreme Situationen um Bomben zu entschärfen, umgeben von einer feindlichen Welt, in der jeder Passant einen Fernzünder in den Händen halten könnte. Letzten Endes ahnt man aber von Beginn an, dass der Draufgänger James (durchaus gut gespielt) den unsterblichen Helden spielt, der zwar mit seiner unorthodoxen Art polarisiert, schließlich jedoch gute Arbeit leistet. Es geschieht nichts überraschendes, teilweise entstehen unsagbare Längen.


Vor allem aber stört die Verherrlichung der US Army und die Falschdarstellung der irakischen Bürger, die gemäß dem Film durch die Bank terroristische Neigungen haben. Man könnte meinen, man schaut gerade einen Propagandafilm des amerikanischen Militärs. Nur dass kein "Join the Army" Schriftzug im Bild eingeblendet ist, weist darauf hin, dass man in Wirklichkeit einen oscargekrönten Spielfilm sieht.


Ohne jede Frage ist der Film sehr gut gemacht, die Kameraführung ist außerordentlich und man hat das Gefühl, der vierte Mann im Team zu sein, so authentisch ist die Szenerie. Auch die Bilder und Einstellung zeugen von großer, handwerklicher Befähigung. Doch überwiegt dies nicht die zähe (mein Lieblingszitat aus dem Kinosaal: "Komm, wir bleiben noch kurz sitzen, da muss doch noch was passieren") und pro-amerikanistische Handlung.


Fazit: 6 Oscars? Zu wenig viel! Neue Kriegsfilme müssen in der Zukunft von der Verherrlichung amerikanischer Einsätze im Nahen Osten abrücken, nicht wie in "Hurt Locker"


3,5 von 10 Punkten

The Hurt Locker


Gehen wir direkt aufs Ganze: "The Hurt Locker" ist einer der besten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe - und ich habe viele gesehen.
Die episodenhafte Geschichte über ein Team des Kampfmittelräumdienstes der US Army im Irak-Krieg entwickelt unglaubliche Spannung.
Das 3-Mann-Team um Staff Sergeant Will James jagt in dem zweistündigen Drama von Einsatzort zu Einsatzort. Mal finden sie einen Kofferraum voller Bomben, mal sind sie umzingelt von Bomben oder sollen einen abtrünnigen Selbstmordattentäter von seinen Sprengsätzen am Körper befreien. Dabei bringt der Draufgänger James (sehr eindringlich gespielt von Jeremy Renner, und zurecht für den Oscar nominiert) das Trio durch seine unvorsichtige Art immer wieder in Gefahr. Er ist der "Droge Krieg", wie zu Anfang des Films in einem Zitat benannt, erlegen und wird freiwillig wieder in den Irak zurückkehren. Die Zünder der erfolgreich entschärften Bomben hebt er wie Trophäen in einer Truhe (engl. "locker") unter dem Bett auf.
In diesem Film passt alles zusammen: die Regie von Kathryn Bigelow, das großartige Drehbuch von Mark Boal, der als Kriegsberichterstatter im Irak selbst den Kampfmittelräumdienst begleitet hat und hier seine Erlebnisse mit Bigelow auf die Leinwand bringt (Lieblingsstelle: Antwort auf die Frage, was die beste Methode sei, Bomben zu entschärfen: James: "...so, dass man nicht getötet wird!"), und die Wackel-Handkamera mit Unschärfen und Reißschwenks von Kameramann Barry Ackroyd.

Fazit: 6 Oscars? Zu wenig. Neue Kriegsfilme müssen in Zukunft wohl nicht mehr an "Apocalypse Now" oder "Platoon" gemessen werden, sondern an "The Hurt Locker"!

10 von 10 Punkten
Mal zwischendurch und nebenbei...ein anderes Thema, abseits des Films, was kurz angesprochen werden muss.
Ein schönes Bild!

Montag, 8. März 2010

Oscars 2010

The Hurt Locker / 6 Oscars / Kathryn Bigelow
Christoph Waltz / wer, wenn nicht er?
Das Weiße Band / leider und zu unrecht leer ausgegangen
Jeff Bridges / Hauptdarsteller
Avatar / der große Verlierer


Die Gewinner:
Bester Film: Tödliches Kommando – The Hurt Locker
Beste Regie: Kathryn Bigelow für Tödliches Kommando – The Hurt Locker
Beste Hauptdarstellerin: Sandra Bullock für Blind Side – Die große Chance
Bester Hauptdarsteller: Jeff Bridges für Crazy Heart
Bester nicht-englischsprachiger Film: El Secreto de Sus Ojos
Bester Animationsfilm: Oben
Bester Dokumentarfilm: Die Bucht
Bestes Original-Drehbuch: Mark Boal für Tödliches Kommando – The Hurt Locker
Bestes adaptiertes Drehbuch: Geoffrey Fletcher für Precious – Das Leben ist kostbar
Beste Nebendarstellerin: Mo’Nique für Precious – Das Leben ist kostbar
Bester Nebendarsteller: Christoph Waltz für Inglourious Basterds
Bester Schnitt: Chris Innis und Bob Murawski für Tödliches Kommando – The Hurt Locker
Beste visuelle Effekte: Avatar – Aufbruch nach Pandora
Beste Musik: Michael Giacchino für Oben
Beste Kamera: Mauro Fiore für Avatar – Aufbruch nach Pandora
Bester Ton-Mix: Ray Beckett und Paul N. J. Ottosson für Tödliches Kommando – The Hurt Locker
Bester Ton-Schnitt: Paul N. J. Ottosson für Tödliches Kommando – The Hurt Locker
Bestes Kostüm: Sandy Powell für Young Victoria
Beste Ausstattung: Avatar – Aufbruch nach Pandora
Beste Maske: Star Trek
Bester Song: The Weary Kind aus Crazy Heart




Und den Gewinner-Film werde ich mir dann wohl schnellstmöglich im Programmkino anschauen müssen.

Sonntag, 7. März 2010

Heute Nacht...


...geht's um die Wurst.
Wecker auf 2 Uhr stellen und schön die Oscar-Verleihung schauen.

Good Luck ---> Waltz + Haneke!!!

Shutter Island



Nach "Gangs of New York", "Aviator" und "Departed" hat Martin Scorsese seinen neuen Film "Shutter Island" erneut mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle besetzt - was einigen Kritikern sehr missfällt. Ich finde die Besetzung allerdings abermals gelungen. DiCaprio spielt großartig, genau wie in den anderen Filmen.
Die Rolle des traumatisierten US-Marshals, der in einer Nervenheilanstalt auf der Insel Shutter Island eine verschwundene Insassin wieder finden soll, scheint ihm Meisterregisseur Scorsese auf den Leib geschrieben haben - wie einst in früheren Jahren Robert De Niro.
Gruseleffekte und -musik, starke Hitchcock-Anleihen, eine überragende Kameraarbeit von Robert Richardson ("Inglorious Basterds"), das Set von Produktionsdesigner Dante Ferreti und Scorseses Meisterhand machen den Film zu einem audiovisuellen Leckerbissen, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Vielleicht sind aber die oben genannten Merkmale auch manchmal etwas zu dick aufgetragen, um den Film dann doch zu einem Meisterwerk wie "Departed" zu machen. Der Film geht schon ordentlich in die Mainstream-Richtung. Die Namen Scorsese und DiCaprio ziehen halt viele Zuschauer...
Fazit: Wie schon öfter zu lesen war: kein Meisterwerk, aber ein richtig guter Film, den man gesehen haben muss. Die Erwartungen bei einem der besten Regisseure unserer Zeit wie Scorsese sind auch einfach zu hoch...
8 von 10 Punkten

A Serious Man



Mit "A Serious Man" haben die Coen Brothers einen netten Film über eine jüdische Familie im Amerika der 60er Jahre in die Kinos gebracht.
Besonders positiv anzumerken ist die Tatsache, dass die Filmemacher auch nach Mainstream ("Burn After Reading") - aber keinesfalls schlechter - und Oscar-Ruhm ("No Country For Old Men"), mal wieder einen Arthouse-Film in unsere Programmkinos bringen und auf bekannte Schauspieler verzichten.
Zwar ist der Film längst nicht so gut wie eben erwähnter "No Country For Old Men" (was auch sehr schwierig sein dürfte), aber die ca. 105 min. unterhalten ganz gut. Die typischen kuriosen Coen-Charaktere, jede Menge Pannen und eine klare Bildsprache zeichnen den Film aus. Schmunzeln kann man, wie bei den meisten Coen-Filmen, sehr viel. Und dennoch fehlen mir die großen Überraschungen und nicht vorhersehbaren Momente, die besonders in ihren letzten beiden Film auftrumpfen konnten.

Freuen wir uns auf ihren nächsten Film: Das Remake des John-Wayne-Westernklassikers "Der Marshal"!

8 von 10 Punkten